Was kann man gegen Resistenzentwicklung tun?

Keine Antibiotika geben bzw. einnehmen. Das ist einfacher gesagt als getan, denn bei vielen Infektionen, insbesondere bei Atemwegsinfektionen ist die Unterscheidung selbst für einen erfahrenen Arzt zwischen bakterieller und viraler Ursache nicht leicht. Denn Bakterien und Viren verursachen häufig die gleichen klinischen Symptome. Und es kommt noch eine weitere Schwierigkeit hinzu: Nur bei der Mandelentzündung gibt es einen in der ärztlichen Praxis durchführbaren Schnelltest zur Unterscheidung einer bakteriellen von einer viralen Ursache. Auch wenn der Arzt genau wissen will, ob Bakterien für die Infektion verantwortlich sind und Untersuchungsmaterial in ein Labor schickt (Urin bei Harnweginfektionen, Rachenabstrich bei Mandelentzündung, Sputum bei chronischer Bronchitis, Eiter bei Hautinfektionen usw.), dauert es im bakteriologischen Labor einige Zeit, bis die Bakterienkulturen auf den künstlichen Nährböden groß genug gewachsen sind, um diagnostizieren zu können, um welche Bakterien es sich handelt. Dies dauert in der Regel mindestens 24 Stunden, die anschließende Resistenztestung, welches Antibiotikum wirkt, dauert dann noch einmal ca. 24 Stunden. Bis also der Laborarzt das Ergebnis seiner Untersuchungen einschließlich Resistenztestung, das so genannte Antibiogramm, an die ärztliche Praxis zurückmelden kann, vergehen mindestens 48 Stunden. Da viele Ärzte diese Zeit nicht abwarten wollen oder können oder weil es dem Patienten nicht gut geht, verordnen sie gleich Antibiotika und machen v.a. keine bakteriologische Untersuchung. Dies ist der Grund, warum fälschlicherweise viele viral bedingte Infektionen völlig unnötigerweise mit Antibiotika behandelt werden.

Was können Sie selbst gegen Antibiotikaresistenz tun?