Textilien: die unterschätzte Bedeutung!

Textilien sind sehr aufwändig herzustellen. Der Prozess von den Rohstoffen über die Einzelfaser bis hin zum modischen Oberhemd ist lang und wird als "textile Kette" bezeichnet, die Unmengen von Ressourcen verbraucht und bis zu 20 Arbeitsgänge umfasst. Textilien beeinflussen dabei den Menschen, seine Umwelt und seine Gesundheit in vielfacher Weise. Zumeist aber nicht bei uns! Denn die Produktion erfolgt in entfernten Ländern und verursacht dort vielerlei Probleme: zum Beispiel benötigt der konventionelle Baumwollanbau unglaubliche Wasser- und Pestizidmengen. So braucht man um ein Kilogramm spinnfähige Faser herzustellen 25.000 Liter Wasser. Eine der größten globalen Umwelt- und Gesundheitskatastrophen, das Austrocknen des Aralsees, geht vorwiegend auf den dortigen Baumwollanbau zurück.

Die arbeitsintensive Rohstoff-Verarbeitung sorgt bis heute für eine Abwanderung in die jeweils am billigsten produzierenden Länder. Die meist unbeschreiblichen Arbeitsbedingungen der "Sweatshop" genannten Textilfabriken müssen leider immer noch und immer wieder angemahnt werden. Organisationen wie die "Clean Clothes Campaign" (CCC), in Deutschland "Saubere Kleidung", informieren uns weiterhin über den traurigen Stand der Dinge und die Verantwortung beim Textilkauf [siehe "Links zum Thema"].

Es bleibt festzuhalten, dass die weitaus größten Gesundheits- und Umweltauswirkungen von Textilien nicht den Kunden, sondern die Beschäftigten betreffen.

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