Sind in der Küche antibakterielle Oberflächenmaterialien sinnvoll?

Nein! Manche Hersteller bieten "antibakteriell" wirksame Oberflächen an. Typische Beispiele sind manche Plastik-Schneidbretter, Messergriffe oder auch Kühlschränke.

Die Versprechungen und Behauptungen des Marketings sind oft vollmundig. Entgegen der dadurch geweckten Verbrauchererwartung werden schädliche Bakterien aber weder auf den Oberflächen noch an oder gar in Lebensmitteln abgetötet.

Die Behauptung von Hygienevorteilen ist in keinem einzigen Fall gerechtfertigt. Die eingesetzten Chemikalien bewirken im günstigsten Fall, dass auf diesen Oberflächen bakterielles Wachstum verhindert oder verzögert wird. Bakterielles Wachstum findet dort aber in der Praxis entweder gar nicht statt oder es ist für Lebensmittelinfekte bedeutungslos. Die Ausrüstung ist höchstens als "Materialschutz" anzusehen. Für ein Kunststoff-Brettchen würde das bedeuten, dass dieses in seiner Substanz nicht durch Bakterien zerstört wird. Das ist absurd, aber leider die Realität einer irrationalen Marketing-Strategie.

Besonders unsinnig erscheint in diesem Zusammenhang der antibakterielle Kühlschrank, der gar nicht wirken kann, weil er mit Lebensmitteln nicht direkt in Kontakt kommt [siehe unten].