Was ist Schmutz und wo kommt er her?

Schmutz kann als unerwünschte Oberflächenveränderung, die durch Putzen entfernt werden kann, definiert werden. Das können Materialablagerungen von außen sein oder Dinge, die durch chemische Veränderungen entstehen, etwa durch Korrosion von Metallen.
Man kann den Hausschmutz, der aus sehr unterschiedlichen Bestandteilen besteht, folgendermaßen einteilen:

Partikel (Teilchen):  Partikel sind Gebilde, die eine Form haben, beweglich sind und deshalb mechanisch und im Prinzip auch ohne Reinigungsmittel durch Fegen, Wischen oder Saugen trocken entfernt werden können. Bei sehr kleinen oder fett liebenden (hydrophoben) Partikeln wie beim Ruß funktioniert dies aber nicht mehr gut.
Im häuslichen Umfeld werden die meisten Partikel als weißlicher Staub sichtbar, der sich überall absetzt. Staub entsteht vor allem in den Wohnungen selbst. In der Mehrzahl besteht er aus Baumwollflusen der Textilien. Dort wo die Wäsche gebügelt und gefaltet wird, gibt es auch immer besonders viel Staub. Ein weiterer Schwerpunkt im weißlichen Hausstaub sind Haare und Hautschuppen, von denen jeder Mensch im Laufe eines Tages ca. 1,5 Gramm verliert.

Partikel, die über die Schuhsohlen von außen eingetragen werden, sind Sand- oder Erdpartikel. Im Frühjahr werden auf dem Luftweg von außen auch die meist gelblichen Pflanzenpollen eingetragen. Vor allem gewisse Bäume wie Birken oder Walnuss können große Pollenmengen produzieren.

Der schwarze Ruß schließlich besteht aus sehr feinen Partikeln, die bei Verbrennungsvorgängen entstehen. Quellen sind hier der Autoverkehr, Heizungen aber auch Zigarettenrauch. Ruß, egal aus welcher Quelle, ist immer gesundheitsschädlich.

Alle Staubpartikel neigen übrigens dazu, sich bevorzugt an elektrisch geladenen Oberflächen anzusammeln. Dies sind z.B. alle Kunststoffoberflächen, besonders von Elektrogeräten oder auch auf Glasbildschirmen.

Fettschmutz:  Fette gibt es vor allem im Küchenbereich. Hier gelangen fein verteilte Fett-Tröpfchen in die Kochdämpfe (Wrasen) und lagern sich, wenn sie am Dunstabzug vorbeiziehen, in der Umgebung ab. Dort können sie flächige Schichten aufbauen.

Flächen mit häufigem Hautkontakt haben ebenfalls Fettablagerungen. Zum einen kommen sie von den Hautfetten und zum anderen aus evtl. aufgetragenen Kosmetika. Typische Beispiele sind Türgriffe oder Computertastaturen.

Im Sanitärbereich bilden manche Inhaltsstoffe von Reinigern (Seifen) zusammen mit Wasserbestandteilen schmierige Ablagerungen. Besonders deutlich kann man das an der Wasserlinie in der Badewanne beobachten. Auch der bereits erwähnte, schmierige Ruß verhält sich bei der Reinigung wie Fett.

Wasserlöslicher Schmutz:  Aller Schmutz, der leicht in Wasser aufgelöst werden kann wie Salzränder (etwa im Winter aus Streusalz) oder klebriger Zucker aus einem umgeschütteten Getränk, ist bei der Reinigung kein Problem.

Stark anhaftende Ablagerungen und Flecken:  Dies sind alle Verschmutzungen, die nicht mit einem Standardreiniger einfach weggewischt werden können. Dabei sind Flecken immer Spezialfälle durch Verschmutzung aus farbigen Partikeln (Pigmente), fett- oder wasserlöslichen Stoffen. Stark anhaftend sind ebenfalls Kalkablagerungen aus eingetrocknetem Wasser. Besonders bei hartem Wasser treten sie schnell und ausgeprägt auf. Beläge von Grünspan auf Chrom, Messing oder Kupfer sowie Rost auf Eisen entstehen dagegen nicht von außen, sondern durch die Korrosion des Materiales.

Ein neu beobachtetes Phänomen sind die so genannten "Schwarzen Wohnungen" (Fogging). Dabei lagern sich Lösungsmittel oder Weichmacher aus Farben, Kleb- und Kunststoffen (v.a. PVC) an kühlen oder elektrisch geladenen Oberflächen ab. In Kombination mit Ruß u.a. entstehen dann schwer entfernbare schwarze Verschmutzungen [siehe Links zum Thema].